Dienstag, 24. Mai 2011

Besuch bei Klivienzüchtern und -liebhabern in Kalifornien Teil 2


Anfang April kam ein weiteres Highlight: Marilyn holte mich aus San Francisco im Hotel ab. Allerdings gab ihr Jule bei der "Übergabe" mit auf den Weg, gut auf mich aufzupassen! Marilyn war etwas irritiert - die deutsche Formulierung war ihr unbekannt - und so versprach sie ihr, mich nicht zu misshandeln!
Es ging nach Watsonville zu Plant Horizons, wo der wohl bekannteste Klivienzüchter der USA, der leider vor einiger Zeit verstorbene Joe Solomone, seine fantastischen Züchtungen nun von seinem Schwiegersohn Manuel weiter pflegen lässt. Plant Horizons ist ein riesiger Betrieb – soweit das Auge reicht stehen nur große Klivien dort, fast alle waren in Blüte.

Wir haben uns über 3 Stunden Zeit genommen und sind die vielen vielen Reihen abgeschritten.


Beim anfänglich oberflächlichen Betrachten denkt man, es sehen viele ganz gleich aus, aber bei genauerem Hinsehen kommen die Unterschiede in Farbnuancen, Größe der einzelnen Blüte, Größe und Kompaktheit der Blütenbälle etc. sehr genau zutage. Ich habe noch nie derartig viele Pflanzen, die ausnahmslos makellos waren, gesehen. Ich war und bin immer noch begeistert.


Hier mal eine mit einem extrem breiten Blatt, meine Hand dazu als Maßstab.

Da Plant Horizons ein Großhandel ist, stehen keine Preise an den Pflanzen. Man kann sich aber diejenigen aussuchen, die man gerne hätte und Manuel sagt dann den Preis. Ich hatte mich u.a. in eine komplett dunkelrote ohne hellen Innenbereich verguckt, musste allerdings dann doch bei
$ 450,- passen. Auch eine weiße mit grünen Streifen in der Blüte konnte ich mir nicht leisten…
Hier ein paar Pflanzen, die mir gefielen. Allerdings sehen die Farben auf den Fotos doch noch anders aus als in natura:

Ein paar schöne habe ich mir doch noch ausgesucht. Auf einem „Grabbeltisch“, wo unsortierte Pflanzen standen, entdeckte ich u.a. eine mit grünem Schlund, eine andere mit schalenförmigen Blüten, die dann mit mir ins Auto durften.
Dieser Besuch hatte sich auf der ganzen Linie gelohnt und selbst die Hin- und Rückfahrt von jeweils 2 Stunden verging vor lauter Vorfreude bzw. Sammlerglück wie im Fluge.
Hier die Ausbeute beim Einladen:
Marilyn hatte alles im Griff.
Die Katze von Manuel musste mit aufs Foto
Manuel lud uns anschl. zu einem mexikanischen Mittagsessen ein - yummy. Auch für ihn hatte sich unser Besuch wohl gelohnt.

Mittwoch, 18. Mai 2011

Trauriges Intermezzo - hat nichts mit Klivien zu tun

Aber unser "Dicker" musste eingeschläfert werden, weil er sehr krank war. Er war so ein fröhlicher Kater und hat uns häufig zum Lachen gebracht.
Bald geht es wieder mit Klivien weiter, es kommen noch tolle Fotos aus USA!

Mittwoch, 30. März 2011

Diese Klivien-Sammlung war schon die Reise wert

Letzten Dienstag konnte ich mir 2 Stunden lang die Sammlung von Victor Murillo ansehen. Er wohnt nur eine gute Stunde von meiner Tochter entfernt und hat besonders schoene gelbe gezuechtet, die den Bluetenstand weit ueber der Pflanze in riesigen Baellen haben. Daneben hat er die tollsten aprikotfarbenen ebenso peach und pinkfarbene, auch fast weisse mit green throat und eine fast gruen bluehende. Allerdings sind die ganz besonderen Zuechtungen fast unbezahlbar, denn auch in USA werden diese Besonderheiten wahrlich nicht verschleudert.

 

Victors Sammlung ist gewaltig und ueberall war es am Bluehen






Als ich denn die Pflanzen meiner Wunschliste zusammen gestellt sah, wurde mir doch etwas mulmig zumute, aber Victor meinte, ich wuerde sie schon im Koffer unterbringen....
Ich habe u.a. Victorian peach, Abigail x Doris, Lemon Chiffon, Sunrise Sunset und eine gelbbluehnde variegated erstanden, ausserdem habe ich tolle Samen geschenkt bekommen - juchhu!
Morgen werden wir wohl zu WalMart fahren muessen und mal in der Kofferabteilung einen groesseren Einkauf machen....
Glueckliche Menschen, die hier leben (zumindest aus diesem - zugegebenermassen - sehr reduzierten Aspekt betrachtet!

Dienstag, 22. März 2011

Endlich in Kalifornien auf Klivienschau

Das ist genau die richtige Jahreszeit, sich bluehende Klivien in Kalifornien anzusehen! Unglaublich, die Pflanzen sind in Massen in Schattenbeeten, teilweise als Strassenbegleitgruen unter den Palmen gepflanzt. Klivien werden in den Gartencentern als grosse Schaupflanzen verkauft, leider viel zu gross als dass sie in den Koffer passen wuerden - sehr schade.
Morgen werde ich einen der interessantesten Zuechter in Kalifornien besuchen, ich werde viele Fotos machen und sicherlich auch einige Pflanzen erstehen.

Sonntag, 13. März 2011

Uralte Klivie - ca. 100 - 120 Jahre im Familienbesitz

Schon im letzten Jahr haben wir uns mit einer älteren Dame aus der Umgebung über Klivien unterhalten. Sie erzählte uns so nebenbei, dass sie eine hat, die seit Generationen im Familienbesitz ist. Letzte Woche habe ich mich mit ihr verabredet und eine kleine Sensation erfahren: die Pflanze ist von der Großmutter, die etwa 1875 geboren wurde.
Die Mutter (Jahrgang 1902) konnte sich noch gut an riesengroße Kübel, die auf der Veranda standen, erinnern. Zur Hochzeit 1931 bekam sie von ihrer Mutter einen großen blühenden Ableger geschenkt. Später übernahm ihre Tochter (unsere Ansprechpartnerin) die Pflanze.
Da wir erfuhren, dass die Klivie bereits am Abblühen ist, konnten wir noch am selben Tag ein paar Fotos machen

Auf den Fotos ist sehr gut erkennbar, dass es sich bei der Pflanze nicht um die übliche breitblättrige C. miniata handelt, sondern dass wir es hier mit einer besonders schmalblättrigen Form zu tun haben, die zudem auch noch leicht hängende Blüten hat.
Auch ist die Blütenfarbe nicht orange, sondern eher zart lachsfarben.
Diese Pflanze ist etliche Male geteilt worden. Meistens wurden die Ableger weggeworfen oder auch innerhalb der Familie weitergegeben. Aber wenn die Pflanze im Sommer wieder getopft wird, erhalte ich ebenfalls Ableger.







Sonntag, 20. Februar 2011

Clivia mit 2 Blütenständen

Auch wenn es nicht sooo ganz selten vorkommt, dass aus einer Pflanze zwei Blütenstände erscheinen, schön ist es allemal!





Und wer weiß, ob gerade diese Pflanze nicht besonders gute Gene hat. Ein paar von ihren Pollen sind schon auf die Reise zu einem anderen Klivienliebhaber gegangen.


Sonntag, 13. Februar 2011

Endlich habe ich auch eine C. miniata mit "Green Throat" Blüte

In diesem Jahr blüht nun zum ersten Mal bei uns eine Clivia miniata, die unverkennbar die Merkmale einer "Green Throat" Blüte aufweist
 Und hier mal die Blüte meiner ältesten Klivie zum Vergleich:

Die Fotos wurden beide heute gemacht, d.h. Wetter- oder Temperatureinflüsse können für die unterschiedlichen Farben nicht ausschlaggebend sein.

Sonntag, 6. Februar 2011

Ein Pflanzenschaft mit 2 Blütenständen

Unglaublich? Seit gestern weiß ich, dass ich eine Klivie habe, die aus einem Pflanzenschaft zwei Blüten hervorbringt, juchuu! Ich mache bald Fotos - noch lohnt es sich nicht, weil der zweite Blütenstand noch klein und erst in den Blattachseln zu sehen ist. Ich habe die Pflanze gleich etwas wärmer gestellt, das kann helfen zu vermeiden, dass der Blütenschaft stecken bleibt. Mal sehen, ich werde berichten!

Samstag, 15. Januar 2011

VORFREUDE ist die schönste Freude - nun in voller Blüte

Nun denn, die Blütenfarbe ist so kräftig, wie man es von vielen anderen Hybriden kennt, also von daher betrachtet, vielleicht nichts Besonderes.


Aber ich gucke auch nach Wuchsform und Gestalt im allgemeinen, und bei dieser Klivie finde ich schon, dass sie eine majestätisch große Wuchsform hat. Auch zeichnet sie aus, dass ihr Blütenstand über 50 cm lang ist:


Das liegt aber nicht nur an der guten Pflege und dem Dünger, den sie, wie alle anderen in der Wachstumszeit bekommt, sondern hier stecken kräftige Gene drin, also nichts für kleine Wohnungen.....
Die einzelne Blüte ist mit 7 cm Durchmesser "normal" groß.

Interessiert an kleinen Klivien? Dieses Thema werde ich auch behandeln, da gibt es ganz spektakuläre Pflänzchen. Und ich bin dabei eine Liste meiner Pflanzen zu erstellen, die hier erscheint.




































Samstag, 8. Januar 2011

Schreibweise für Klivien

Es mag für den studierten Leser banal klingen, aber manch anderer weiß wirklich nicht, wie der Pflanzenname richtig geschrieben wird. Ich habe schon die eigenartigsten Zusammenstellungen gelesen. Also, eigentlich ist es ganz einfach: im Lateinischen, das ja die Sprache der Botaniker ist, heisst sie Clivia und der Artenname ist daher Clivia miniata, abgekürzt C. miniata. Im Deutschen wird sie als Klivie (Plural Klivien) bezeichnet - mit K, nicht mit C! Noch irgendwelche Fragen?

VORFREUDE ist die schönste Freude

Lange dauert es nun nicht mehr, bis meine erste Blüte der Clivia miniata in diesem Jahr erscheint:
Als ich diese Klivie zum ersten Mal in einem Geschäft sah, fielen mir ihr majestätischer Wuchs und die breiten Blätter auf. Sie war in keinem guten Allgemeinzustand, hatte allerdings einen Blütenstand und ich konnte gerade noch die Blüte fotografieren, die ich sehr vielversprechend fand, weil sie ganz einfach anders als meine anderen "großen" Klivien aussah
Ich hatte sie nach dem Kauf gleich getopft, denn einige Blätter waren wohl auch durch Sonneneinwirkung zerstört. Man erkennt genau, ab welchem Blatt sie in meiner Pflege ist.
Nun steht sie bereits seit über einem Jahr bei mir und hat sich prächtig entwickelt. Das längste Blatt ist 65 cm lang und an der breitesten Stelle 6,5 cm breit. Der Blütenstand ist stolze 55 cm hoch. Sie gehört mit diesen Maßen zu den Riesen in meiner Sammlung
Ein Blütenfoto folgt, sobald es soweit ist.

Sonntag, 19. Dezember 2010

Samen der Clivia miniata

Sehen die Samenkapseln nicht schon vielversprechend aus?
Die mittleren Samenkapseln sind von Clivia miniata red, sie haben sich noch weiterverfärbt und waren, bevor ich sie öffnete, dunkelrot.

Und so sehen die geöffneten Samenkapseln aus. Gut zu sehen sind die einzelnen Samen in ihren Häutchen:



Man befreit die Samen von ihrer Hülle und legt sie dann für einen Tag in warmes Wasser. Im Sommer nehme ich dafür eine Thermoskanne, so dass sich die Wärme des Wasser länger hält, im Winter stelle ich das Glas mit Wasser und Samen auf die Heizung. Alles weitere hab ich ja schon beschrieben. Und ab jetzt heisst es Daumendrücken.

Sonntag, 31. Oktober 2010

Hier teilen sich die Meinungen

Wenn man mit dem Sammeln von Klivien beginnt, stolpert man irgendwann über die LOB (Light of Buddha), eine genetische Veränderung der Züchtungen. Auch hier war mal wieder ein chinesischer Züchter der erste, der sich genauer mit dieser Mutation der Chlorophyllsynthese befasste.
Ehrlich gesagt - ich fand sie anfangs doof, um genauer zu sein, sie sahen für mich wie schlecht behandelte und chlorotisch gewordene Pflanzen aus und warum sollte man so was ungesund Aussehendes sammeln und viel Geld dafür bezahlen? Doch so mit der Zeit und der Erfahrung fing ich an, sie zu mögen und ihnen ein Berechtigungsdasein in meiner Sammlung einzuräumen. Zugegeben, mit insgesamt 4 Pflanzen sind sie in der Minderheit!
Dies ist eine recht erwachsene LOB, sie hat schon einen Nebentrieb.





Und hier ein paar Aussaaten, ca. 1 Jahr alt. Da ist noch gar nichts von dieser begehrten Querstreifung zu sehen:


Ist die Aussaat von Klivien wirklich so einfach?

JA, wenn man alles richtig macht bzw. wenn alle Faktoren übereinstimmen :-).
Ansonsten ein klares NEIN!
Es lauern viele Gefahren, von der Frische des Saatguts mal ganz abgesehen. Denn wenn man in Südafrika, Australien, USA oder China Samen kauft - und da sitzen nun mal die renommierten Züchter -  haben die Samen nach der Ernte ja schon eine längere Flugzeit hinter sich. Warum gibt es eigentlich in Deutschland so wenige Klivienzüchter °grübel°? Oder kenne ich nur so wenige °grübel°?

Aber nehmen wir mal an, wir haben tolle frische Samen bekommen, sie sind prall und glänzen und man merkt schon, die Qualität stimmt. Stimmen muss auch die Temperatur und die Feuchtigkeit. Ist es zu kalt, keimen sie schlecht. Ist es zu feucht, gibt es Schimmel und die Wurzeln vergammeln, ist es zu trocknen, vertrocknen die neu gebildeten Wurzeln.
Ich habe mir eine Heizmatte gekauft, darauf steht eine gelochte Schale mit einer Abdeckhaube.
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Die Heizmatte ist an einen Thermostatregler angeschlossen, dessen Fühler in der Schale liegt; folgende Temperatur ist eingestellt: er geht auf EIN bei 24°C und AUS bei 26°C.
Ich merke, dass die Samen bei diesen Temperaturen gut keimen und dann auch weiter ihre Blätter bilden. Innerhalb von 4 Wochen ist schon ein deutliches Wachstum zu erkennen.

Sonntag, 17. Oktober 2010

Besonders auffällige Texturen

Die chinesischen und auch japanischen Klivienzüchter haben sich bemüht Klivien zu züchten, die auch gut aussehen, wenn sie nicht blühen. Herausgekommen sind kräftig geprägte Blätter:


Die Ansicht einer "Oil Mill"; sie zeichnet sich zusätzlich durch eine schöne gleichmäßige
Wuchsform aus, auch fan-shape (fächerförmig) genannt.